Wolfgang Mair, Garten- und Blumenfreunde Kißlegg

„Willst du ein Leben lang glücklich sein, so schaffe dir einen Garten“, dies besagt eine chinesische Weisheit, die Wolfgang Mair, erster Vorsitzender der Garten- und Blumenfreunde Kißlegg, vermutlich sofort unterschreiben würde. In unserer Reihe „Mein Kißlegg“ steht er uns diesmal Rede und Antwort und empfängt an seinem persönlichen Lieblingsort: inmitten seines prächtigen Gartens in der Alpenstraße, Kißlegg.

Redaktion: Herr Mair, Sie sind gebürtiger Wangener. Wie hat es Sie nach Kißlegg verschlagen?

Wolfgang Mair: Durch meine Frau, sie ist gebürtige Kißleggerin, bin ich vor 40 Jahren hier hängen geblieben. Diese Entscheidung habe ich seitdem auch keinen einzigen Tag bereut.

Redaktion: Was schätzen Sie an Kißlegg besonders?

Wolfgang Mair: Die Lage ist natürlich reizvoll. Man ist von hier wahnsinnig schnell inmitten der Berge oder am Bodensee. Aber auch in Kißlegg verbringe ich gerne meine Zeit. Ich denke hier an die vielen kulturellen Veranstaltungen wie das Schloss- und Straßenfest, dann die Veranstaltungen vom Verkehrs- und Gewerbeverein wie der Weihnachtsmarkt und die Gewerbeschau, aber auch an unser Sommerfest im Park oder der Bunte Abend in der Fasnet. Ansonsten schwimme ich gerne im Strandbad oder mich verschlägt es auf einen der zahlreichen Rad- und Wanderwege.

Redaktion: Jetzt sitzen wir heute an Ihrem persönlichen Lieblingsort – Ihrem Garten. Wie viel Zeit verbringen Sie hier während des Jahres?

Wolfgang Mair: Sehr viel! (lacht) Für mich ist mein Garten meine persönliche Wohlfühloase. Der perfekte Ort um neue Kraft und Ideen zu sammeln, ein Refugium aus der Hektik des Alltags. Gärtnern macht glücklich – dieses Motto würde ich uneingeschränkt bestätigen. Wer sich sein eigenes kleines Paradies schafft, und hier ist es meiner Ansicht nach ganz egal, ob es sich um einen blühenden Balkon oder einen großen Obst- und Blumengarten handelt, der tut mehr für sein Wohlbefinden als es die modernsten Wellnessangebote vermutlich je können. Gartenarbeit erfordert Fantasie, hält fit und nebenbei erhalten wir als Lohn noch leckeres Obst, Gemüse oder den Anblick herrlicher Blumen. Es sind schon einige Stunden, die ich hier im Jahr verbringe. So ein Garten braucht natürlich auch etwas Pflege, aber auch diese Zeit, empfinde ich als pure Genusszeit.

Redaktion: Sie engagieren sich ja nicht nur privat in ihrem kleinen Paradies, sondern sind auch in der Vorstandschaft der Garten- und Blumenfreunde Kißlegg sehr aktiv. Erzählen Sie uns doch ein wenig über den Verein.

Wolfgang Mair: Richtig, ich bin Erster Vorsitzender der Garten- und Blumenfreunde Kißlegg, die es seit 1958 gibt. Wir zählen derzeit stolze 530 Mitglieder und gehören damit zu einem der größten Gartenvereine im Landesverband Baden Württemberg. Wir haben es uns insgesamt zum Ziel gemacht, bei den Menschen das Interesse und die Freude am eigenen Garten zu wecken und zu fördern. Unseren Mitgliedern bieten wir für einen Beitrag von 15 Euro im Jahr einige interessante Services, wie unseren Geräteverleihservice, unsere monatlichen Vereinsnachrichten mit hilfreichen Tipps und Veranstaltungshinweisen, die Zeitschrift „Haus und Garten“ des Landesverbands und regelmäßige, interessante Fachvorträge rund um das Thema „Garten“. Viermal im Jahr findet unser Stammtisch statt, zu dem ich vor allem mögliche Interessenten herzlich einlade. Über unsere Homepage www.gartenfreunde-kisslegg.de informieren wir immer rechtzeitig über die kommenden Termine. Auch würden wir uns freuen, wenn mehr junge Mitglieder zu uns finden würden. Gesunde Ernährung, Selbstversorgung, Bio…das sind alles Themen, die auch junge Menschen, die fit und gesund sein möchten, ansprechen. Bei uns sind die jüngsten Mitglieder um die 30 Jahre alt. Wir würden uns freuen, wenn der Trend in dieser Richtung weiterginge.

Über die Jahre haben wir uns als Verein natürlich auch weiterentwickelt, sind in den Neuen Medien vertreten und haben uns auch thematisch breiter aufgestellt. Nicht jedes unserer Mitglieder muss gezwungenermaßen einen eigenen Garten haben. Viele sind auch bei uns mit dabei, weil sie Freude an den Veranstaltungen haben, die wir über das Jahr organisieren und einfach auch den Anblick hübscher Gärten und Blumen schätzen.

Redaktion: Was sind das für Veranstaltungen? Können Sie uns ein Beispiel nennen?

Wolfgang Mair: Das ist vielseitig. Kürzlich hatten wir zum Beispiel einen Verkehrsauffrischungskurs „Fit im Verkehr“ durch einen hiesigen Fahrlehrer. Auch organisieren wir regelmäßige Reisen, wie jetzt im September nach Kreta oder erst kürzlich nach Hamburg. Und auch Gesundheitsthemen kommen durchaus in unserem Vortragsprogramm vor. Das kommt immer ein wenig auf die Mitglieder an bzw. auf mögliche Referenten, die uns interessante Einblicke in deren Themengebiete geben. Dennoch gibt es natürlich noch klassische Vorträge rund um das Thema Blumen- und Garten von renommierten Fachberatern.

Redaktion: Wenn Sie von heute auf morgen zu großem Reichtum kommen würden und einen Teilbetrag der Gemeinde zukommen lassen würden: welches Projekt würden Sie initiieren bzw. welche Akzente würden Sie setzen?

Wolfgang Mair: (lacht) Das würde bei mir natürlich auch ganz klar in Richtung Blumen- und Pflanzen gehen. Als Verein, geht es uns ja auch ein stückweit darum, durch Blumenschmuck und ansprechende Gartengestaltung positiv zum Erscheinungsbild der Gemeinde beizutragen. Vielleicht würde ich in diese Richtung wirken bzw. etwas mehr aus unserem Schlosspark machen wie das Anlegen einer Streuobstwiese oder eines Lehrpfads. Etwas in diese Richtung.

Redaktion: Lieben Dank für das Gespräch inmitten dieser tollen Blumenkulisse!

Über die Garten- und Blumenfreunde Kißlegg: Haben Sie Interesse bekommen und möchten Mitglied bei den Garten- und Blumenfreunden werden? Die Homepage www.gartenfreunde-kisslegg.de informiert Sie nochmals über das breite Angebot. Dort finden Sie auch Ansprechpartner, die Sie gerne kontaktieren können.

„Mein Kißlegg“ ist eine lose Folge von Interviews mit Personen aus dem Vereinsleben Kißleggs. 
Sind auch Sie in einem der zahlreichen Kißlegger Vereine aktiv und möchten uns Ihren persönlichen Lieblingsplatz nennen? 
Dann schreiben Sie uns unter sabine.weisel@kisslegg.de mit dem Betreff „Mein Kißlegg“.